... in die
Galeries Royales Saint-Hubert
auch
"Galerie de la Reine" genannt, ist eine Ladenpassage in Brüssel. Die 1847 eröffnete
Passage hatte zusammen mit der Passage in Sankt Petersburg (eröffnet
1848) und der Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand (eröffnet 1867)
großen Einfluss auf die spätere Gestaltung von Ladenpassagen.
Die
"Galeries Royales Saint-Hubert" ist 213 Meter lang mit einem langen Gang und zwei oberen
Stockwerken unter einem leicht gebogenen Glasdach in einem gusseisernen
Rahmen. In dieser Passage trennen Pilaster die Schaufenster der einzelner Läden.
Die Galerie ist in einem italianisierenden Cinquecento-Stil
gehalten. Die beiden gleichmäßigen Fassaden erinnern entfernt an Giorgio
Vasaris engen straßenartigen Hof in den Florentiner Uffizien und
zeigen das Motto Omnibus omnia (Alles für alle).
Die 1811 geborenen niederländischen Architekten
Jean-Pierre Cluysenaer hatten die Idee dieser
Galerie und sich zum Ziel gesetzt hatte, den eng
bebauten und schlecht beleuchteten Innenstadtabschnitt Brüssels
zwischen dem Grasmarkt (Marché aux Herbes) und dem Kruidtuinberg
(Montagne aux Herbes Potagères) durch eine Straße zu ersetzen. So
Lockten sie auch höhere Gesellschaftsschichten in die Gegend.
Im Sommer 1836 gründeten sie mit dem Banker Jean-André Demot
die
"Société des Galeries Saint-Hubert".
Sie benötigten
aber weitere neun Jahre, um alle Eigentums- und Wohnrechte in der Gegend
zu klären. Die Bauarbeiten begannen am 6. Mai 1846 und dauerten bis zum
20. Juni 1847. König Leopold I. eröffnete die Passage zusammen mit seinen Söhnen.
Von Beginn
an zog diese zahlreiche Luxusgeschäfte an, die Brüssel das
Flair einer europäischen Metropole gaben. In Brüssels regnerischem Seeklima
war es so nun möglich in dem hell und gut ausgeleuchteten Innern zu
flanieren und einzukaufen und in den hübschen Straßencafes
zu sitzen. Die Brüder Lumière zeigten hier auch am 1. März 1896 ihre
ersten Filme.
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